Wir leben in heraus­for­dern­den Zeiten: Corona, hohe Infla­tion, Krieg und jetzt auch noch dyna­misch stei­gende Ener­gie­preise. Wir geraten von einer Krise in die nächste. Die Welt und damit auch die Kapi­tal­märkte haben sich verän­dert. Vieles funk­tio­niert nicht mehr ausschließ­lich nach den bekann­ten Regeln. Ein Inter­view mit Marvin Koch, Leiter afm Vermögensmanagement.

Herr Koch, wie begeg­nen Sie diesen Heraus­for­de­run­gen und was unter­schei­det das afm Vermö­gens­ma­nage­ment von dem der Banken oder Sparkassen?

Wir folgen nach wie vor dem Kapi­tal­an­la­ge­grund­satz „Streue dein Risiko“. Für uns ist eine breite Risi­ko­streu­ung die Antwort auf die aktu­el­len Heraus­for­de­run­gen. Die Mischung unter­schied­lichs­ter Anla­ge­klas­sen und Finanz­pro­dukte schafft auch in vola­ti­len Märkten die besten risi­ko­be­rei­nig­ten Ergeb­nisse. Wir sind zu 100 % unab­hän­gig von Banken und Finanz­in­sti­tu­tio­nen. Diese Unab­hän­gig­keit ermög­licht uns, die Situa­tion und den Bedarf unserer Kunden neutral zu analy­sie­ren und eine 360° Finanz­pla­nung mit exzel­len­ten Anla­ge­pro­duk­ten zu gestal­ten. Zudem haben wir für die Anbie­ter und Produkt­aus­wahl ein umfang­rei­ches Analy­se­ver­fah­ren imple­men­tiert, mit dem wir quali­ta­tive und quan­ti­ta­tive Krite­rien bewer­ten. Wir nutzen den breiten Zugriff auf alle offenen Invest­ment­fonds, Versi­che­rungs­pro­dukte, Alter­na­tive Invest­ment­fonds, Edel­me­talle und Immo­bi­lien als Kapi­tal­an­lage. Und das selbst­ver­ständ­lich auch mit nach­hal­tig ausge­rich­te­ten ESG-konfor­men Kapi­tal­an­la­gen. Durch unsere lang­jäh­rige Erfah­rung verfü­gen wir stets über exklu­sive Zugänge zu insti­tu­tio­nel­len Top-Invest­ments, Club Deals in Immo­bi­li­en­pro­jek­ten und die Möglich­keit von Private-Equity-Inves­ti­tio­nen – attrak­tive Inves­ti­ti­ons­mög­lich­kei­ten, die man teil­weise nur über unser Haus bekom­men kann.

Das klingt nach einer sehr umfang­rei­chen Dienst­leis­tung. Wie kann man sich die Analyse der Kunden­si­tua­tion in der Praxis vorstellen?

Wir nehmen uns Zeit, stellen Fragen und hören zu. Die Situa­tion der Kunden ist immer indi­vi­du­ell. Dennoch kann man grund­sätz­lich sagen, dass die Daten­auf­nahme, bei der u. a. die Erfah­run­gen und Kennt­nisse, die Risi­ko­nei­gung und viele weitere und insbe­son­dere auch steu­er­re­le­vante Aspekte bewer­tet werden, mindes­tens zwei Stunden, aber auch schon mal einen ganzen Tag dauern kann. Je nachdem wie komplex die Aufga­ben­stel­lung und Ist-Situa­tion sich darstel­len und ob externe Berater wie Rechts­an­wälte und Steu­er­be­ra­ter hinzu­ge­zo­gen werden müssen. Darauf­hin erstel­len wir unter Berück­sich­ti­gung unserer stets aktu­el­len Markt­be­wer­tun­gen ein indi­vi­du­el­les und sehr umfang­rei­ches Anla­ge­kon­zept, welches bei den darauf­fol­gen­den Termi­nen präsen­tiert und im Detail bespro­chen wird. Uns ist wichtig, dass unsere Kunden das Konzept und die Produkt­lö­sun­gen verste­hen und nach­voll­zie­hen können. Unser Ziel: Alles muss verständ­lich und trans­pa­rent sein.

Wie schaf­fen Sie es, gerade unter den beson­de­ren Markt­be­din­gun­gen, die nun einmal aktuell vorlie­gen, ein möglichst gerin­ges Risiko bei einer dennoch ange­mes­se­nen Rendite zu erreichen? 

Die Sicher­heit ist in der heuti­gen Zeit neu zu bewer­ten. Selbst mit einem Spar­konto verliert man Geld, da die Infla­tion deut­lich höher ist (aktuell bei rund 8 %) als ein ohnehin nicht vorhan­de­ner Spar­zins. Bei einer durch­schnitt­li­chen Infla­tion von 3,5 % halbie­ren sich die Vermö­gens­werte inner­halb von 20 Jahren. Die Lösung für unsere Kunden liegt in der Diver­si­fi­ka­tion, also in der bunten Mischung der Anla­ge­stra­te­gie. In unseren Fonds-Vermö­gens­ver­wal­tungs­stra­te­gien sind bspw. welt­weit über 4.000 Aktien und Anlei­hen abge­bil­det. Die breite Streu­ung findet sich auch in anderen Berei­chen wie bei Versi­che­rungs­an­la­gen und Sach­wert­an­la­gen wieder. In einem unserer Premi­um­pro­dukte über die Allianz z. B. können Sie ab 10.000 € welt­weit in mehr als 1.000 Einzel­in­vest­ments in börsen­un­ab­hän­gige Anlagen wie Immo­bi­lien, Infra­struk­tur, Private Equity sowie erneu­er­bare Ener­gien inves­tie­ren, und das sogar noch steueroptimiert.

Warum empfeh­len Sie auch Real­im­mo­bi­lien als Kapi­tal­an­lage zur Abrun­dung der Gesamtstrategie?

Bei Immo­bi­lien handelt es sich um eine infla­ti­ons­ge­schützte Sach­wert­an­lage, die bei rich­ti­ger Gestal­tung eine Eigen­ka­pi­tal­ren­dite von 10 % p. a. und mehr auf das inves­tierte Eigen­ka­pi­tal erwirt­schaf­ten kann. Dies gelingt durch die steu­er­li­che Absetz­bar­keit der Darle­hens­zin­sen, die güns­ti­gen Förder­dar­le­hen (KfW) und die sehr hohe steu­er­li­che Förde­rung bei der rich­ti­gen Wahl der Immo­bi­li­en­in­ves­ti­tion. Bei der Auswahl unserer Partner und Projekte achten wir verstärkt auf die Lage des Objekts, die Quali­tät des Bauträ­gers, die Infra­struk­tur, die Ausstat­tungs­merk­male, die Abnahme durch einen unab­hän­gi­gen Sach­ver­stän­di­gen (TÜV) und eine profes­sio­nelle Hausverwaltung.

Wie stehen Sie zu Edel­me­tal­len vor dem Hinter­grund stei­gen­der Inflationserwartungen?

Wir empfeh­len eine Beimi­schung von Edel­me­tal­len im Wert von 10 bis 15 % des liqui­den Vermö­gens als Absi­che­rung gegen die Infla­tion. Bei Gold bspw. hat es sich im Lauf der Zeit gezeigt, dass es lang­fris­tig die Kauf­kraft hält. Ein weite­res wich­ti­ges Argu­ment für die Inves­ti­tion in Edel­me­talle ist die Absi­che­rung des Gesamt­port­fo­lios in Krisen­zei­ten. In Zeiten fallen­der Markt­preise ist das ein Stabi­li­täts­an­ker im Port­fo­lio, weil sich Edel­me­talle dann oftmals positiv entwickeln.

Wie findet der Auswahl­pro­zess bei Alter­na­ti­ven Invest­ment­fonds, also unter­neh­me­ri­schen Betei­li­gun­gen, statt?

Wir arbei­ten mit unseren ausge­wähl­ten Part­nern seit mindes­tens 15 Jahren sehr erfolg­reich zusam­men. Dennoch unter­zie­hen wir jeden Alter­na­ti­ven Invest­ment­fonds einer einge­hen­den Prüfung. Dabei bewer­ten wir u. a. folgende Krite­rien: posi­tive Leis­tungs­bi­lanz, gutes Chancen-Risiko-Verhält­nis, externe Ratings und trans­pa­rente Kommunikation.

Welche Ziel­ren­dite streben Sie aktuell für Ihre Kunden an?

Das kann man natür­lich nicht pauschal beant­wor­ten. Je nach der gewünsch­ten Risi­ko­be­reit­schaft streben wir über die Gesamt­stra­te­gie eine Ziel­ren­dite zwischen 3 und 7 % p. a. nach Kosten an.

Vielen Dank für die inter­es­san­ten Einblicke.