Cyberkriminalität wird häufig mit großen Unternehmen in Verbindung gebracht. Doch immer häufiger geraten auch Freiberufler sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ins Visier von Cyberkriminellen. Der Hiscox Cyber Readiness Report 2023 zeigt beunruhigende Trends und liefert aufschlussreiche Daten über die aktuelle Bedrohungslage.
Alarmierende Zahlen und steigende Angriffe
Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (53 %) wurden im letzten Jahr Opfer eines Cyberangriffs – ein Anstieg im dritten Jahr in Folge. In Deutschland liegt die Inzidenzrate sogar bei 58 %, was die zweithöchste Rate nach Irland darstellt. Besonders betroffen sind kleine Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern, bei denen die Angriffsrate um mehr als die Hälfte auf 36 % stieg.
Hohe Kosten und gravierende Auswirkungen
Die durchschnittlichen Kosten pro Cyberangriff sind leicht gesunken, liegen jedoch immer noch bei knapp über 16.000 €. Jedes achte angegriffene Unternehmen erlitt Schäden in Höhe von 250.000 € oder mehr. Die häufigsten Folgen eines Cyberangriffs sind finanzielle Verluste durch Zahlungsumleitungsbetrug, die jedes dritte betroffene Unternehmen treffen.
Zunehmende Resilienz gegen Ransomware
Eine von fünf Firmen wurde Opfer einer Lösegeldforderung. Die Zahl derjenigen, die tatsächlich zahlten, sank jedoch von 66 % auf 63 %. Dennoch konnten weniger als die Hälfte der Unternehmen, die zahlten, ihre Daten wiederherstellen.
Die größten Schwachstellen
Die Kompromittierung von Geschäfts-E-Mails bleibt der beliebteste Einstiegspunkt für Hacker (35 %), gefolgt von Angriffen auf Unternehmens- und Cloud-Server (31 % bzw. 29 %). Dies zeigt, dass trotz gestiegener Ausgaben für Cybersicherheit weiterhin signifikante Schwachstellen bestehen. Vor allem auch solche, die nicht vollständig durch Schutzmaßnahmen vermieden werden können.
Fazit
Cyberangriffe stellen eine wachsende Bedrohung für Unternehmen jeder Größe dar. Der Hiscox Cyber Readiness Report 2023 verdeutlicht die Notwendigkeit, sich mit präventiven Maßnahmen und einer umfassenden Cyberversicherung zu schützen. Die kontinuierlich steigenden Angriffs- und Schadenszahlen unterstreichen die Dringlichkeit.
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